Instagram-Diät: Wie gefährlich ist die Stoffwechselkur?

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Stoffwechselkuren sind der neue Trend bei Instagram. Einfach nur ein Hype oder gefährlich? So läuft eine Stoffwechselkur ab: Eine radikale Diät mit Ernährungsplan, in der 500 Kalorien am Tag empfohlen werden, dabei nur ausgewählte Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Salat. Zusätzlich müssen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen für oftmals mehr als 200 Euro Nahrungsergänzungsmittel kaufen. Erst dann gibt es Zugriff auf geschlossene Whatsapp- und Facebookgruppen, persönliche Betreuung und den genauen Plan für die Stoffwechselkur. Das Ziel: Abnehmen um jeden Preis, schnell Gewicht verlieren.

Die Influencerin Lea, die selbst früher an einer Essstörung litt, sagt: Diese Radikaldiät sei ein Beispiel für „die Widerwärtigkeit der Szene“ und damit würden Nutzer „verarscht.“ Junge Frauen, die die Kur gemacht haben, klagen über angebliche Schmierblutungen, Kreislaufstörungen, Schilddrüsenprobleme und ein gestörtes Essverhalten. So wie Julia. Sie erzählt, dass sie mehrere Wochen lang die Stoffwechselkur befolgt habe, weil sie ein paar Kilo, die sie beim Start ins Studium zugenommen hatte, möglichst schnell abnehmen wollte. Sie nahm ab – 10 Kilo innerhalb von drei Wochen, erzählt sie. Doch schnell waren die Kilos wieder drauf – und noch etwas mehr, dank Jojo-Effekt. Was blieb, war nicht die schlanke Taille, dafür aber Heißhungerattacken und das Ausbleiben der Periode für sieben Monate nach der Kur – so berichtet es Julia. Heute sagt sie, dass die Gesundheit wichtiger sei als eine Zahl auf der Waage.

Aber kommen Julias Probleme wirklich von der radikalen Diät? Und welche Auswirkungen haben die Nahrungsergänzungsmittel, die im Rahmen dieser von Influencern angebotenen Kur für viel Geld verkauft werden? Julia besucht die Sportmedizinerin Prof. Graf von der Sporthochschule Köln und will wissen, was das Programm mit ihrem Körper gemacht hat.

Ihr Fazit: Die Nahrungsergänzungsmittel bringen vermutlich wenig – sie schaden aber auch nicht. Problematisch könnte aber nach Ansicht der Sportmedizinerin ein Präparat sein, dass sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Stoffwechselkur in der Apotheke dazu kaufen müssen: HCG-Globuli. Das sind homöopathische Mittel, die eigentlich – so die Theorie – nur in Spuren einen Wirkstoff erhalten sollen. In der Realität aber wisse man nicht, ob sie sich nicht doch auf den Hormonhaushalt auswirken könnten, denn: Die Wirkstoffe, so gering sie auch konzentriert sein mögen, sind Schwangerschaftshormone (HCG). Die sorgen auch beim Schwangerschaftstest für ein positives Ergebnis und sollen bei Diäten dafür sorgen, dass vermehrt Fett statt Muskeln abgebaut werden. Das sei aber weder bewiesen noch sicher in der Anwendung, sagt zum Beispiel die amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA: https://www.fda.gov/drugs/resourcesforyou/consumers/buyingusingmedicinesafely/medicationhealthfraud/ucm281834.htm

Als problematisch bewertet die Sportmedizinerin aber nicht nur die Mittel selbst, sondern auch die psychischen Folgen, die so ein Marketing mit sich bringt: Auf Instagram wird vermittelt, dass ein junger Mensch perfekt sein muss, dazu gehört auch der perfekte Körper. Abgesehen davon, dass den statistisch gesehen kaum jemand in Deutschland hat – dieser psychische Druck kann unter Umständen zu Essstörungen führen, die auch weit nach so einer Radikaldiät erhalten bleiben.

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